Werksmotorrad
Miroslav Soucek

08_ESO_1960
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Der ESO-Motor war ein Meisterwerk seiner Zeit, kompakter Blockmotor

ESO 250cm³ – 1960

Miroslav Soucek auf einer ESO

ESO-Motocross-Motorräder sind nur wenige gebaut worden, vorwiegend für die Ostblock-Staaten.
Als Werksfahrer der Marke ESO wurde Miroslav Soucek 4-facher Meister der Tschechoslowakei.

Technische Daten

Museum-Nr.
8

Hersteller
E.S.O. CSSR

Baujahr
1960

Motor
248cm³ OHV Einzylinder-Viertakt

Bohrung/Hub
70/64.5mm

Verdichtung
8.4 : 1

Leistung
24 PS / 7600 U/min

Räder
21“ vorne, 19“ hinten

Gewicht
120 kg

Teleskop-Gabel vorne

Schwinge hinten

Pal oder Lucas Magnetzünder

Firmengeschichte ESO

Die beiden tschechischen Staatsbürger Jaroslav Simandl, passionierter Rennfahrer und Josef Linhart, Motorenbauer, konstruierten zusammen die ersten ESO-Motorräder.

Josef Linhart stellte in den Jahren 1947–1950 in seiner Werkstatt (Dreherei) in Branic, in der Nähe von Prag, Kopien des JAP-Speedwaymotors mit Fahrwerk her. Er hatte Erfolg. Linhart gab ihnen den Namen JOLI (Josef Linhart) und exportierte sie auch ins Ausland, vorwiegend in die Staaten wo der Speedway-Sport beliebt war. 1950 gab es Ärger mit den kommunistischen Machthabern wegen Devisenvergehen. Er wurde kurze Zeit inhaftiert.

Jaroslav Simandl beschaffte sich auf seinen Reisen in die west- und nordeuropäischen Länder, wo er an Rennen teilnahm, möglichst viel JAP-Ersatzteile, da in Tschechien, nach dem Krieg nichts mehr vorhanden war.

So starteten sie gemeinsam ihr kleines Unternehmen mit JAP-Nachbauten und konnten mit dem vorhandenen Material doch einige Motorräder fertigstellen und verkaufen.
Nach kurzer Zeit übernahm Jaroslav Simandl den kompletten Restbestand von Josef Linhart.
1952 entwickelte Simandl einen eigenen Einzylinder-Kurzhubmotor, der dem 20 Jahren alten JAP-Motor auf Anhieb überlegen war. Die Fahrwerke für das neu erstandene Motorrad stammten vom Kauf der Fa.Joli. Da der Motor eine Leistung von 45 PS hatte, erhielt es die Bezeichnung ESO-S 45, der mit Benzin betriebene S 45 verkaufte sich gut, sodass die Firma auf 18 Mitarbeiter erweitert wurde. Er gab seinem Motor den Namen ESO (Simandls Trumpf As).
Dank seiner Überlegenheit wurde der ESO-Motor an den Bahnrennen immer beliebter. Parallel dazu wurden auch Strassen-Rennmaschinen gebaut, mit der Simandls Sohn Jiri Rundstrecken-Rennen bestritt. Ebenfalls wurden Motocross-Motorräder für die 250cm³- und 500cm³-Klasse gebaut.
Es wurde etwa 200 Stück hergestellt.
Anfang der fünfziger Jahre wurde die Firma verstaatlicht und um die Jahre 1964 dem Jawa-Werk zugeordnet.